Literarisches Sextett

„Der Bildungsausschuss Mals“ & „Der Blaue Kreis e.V“
sowie die „Hans Perting Buchwerkstatt“

präsentieren:

Literarisches Sextett

Mals ’10

Wann: Freitag, 21. Mai 2010
Samstag, 22. Mai 2010
Sonntag, 23. Mai 2010
Uhrzeit: jeweils um 20:00
Wo: Kulturhaus Mals
Eintritt: *) pro Abend: 10 Euro
ABO für alle drei Abende: 25 Euro

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Wandern mit Karl Perfler

Vintschger Oberland – Mals
„Ein zauberhafter, aufrichtiger Garten
und Dörfer wie Perlen“

Pfingsten 2010 – 21. bis 24. Mai

Zu Pfingsten 2006 bin ich zum ersten Mal mit einer großen Gruppe vom Reschen nach Meran gewandert. Inzwischen bin ich öfters durch das Tal der jungen Etsch gegangen, mit Gästen, mit Einheimischen, mit dem Karrnerkarren und auf dem neuen Jakobsweg. Auch die Nachbarn ringsum haben wir alle besucht: die Ost – Nord – und Welschtiroler, die Engadiner und die Menschen im Chiavenna Tal.

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Buchvorstellung: schlarapfelland

schlarapfelland - Hans Perting

Herzliche Einladung zu
Buchvorstellung und Pressekonferenz
betreffend das Büchlein

schlarapfelland

der AutorInnen:
Selma Mahlknecht
Kurt Gritsch
Hans Perting

untermalt von:
Herbert Rosendorfer

 

Der Vorsitzender des PROVINZ VERLAGES, Dr. P. Bruno KLAMMER, und die Ressortdirektorin für KULTUR, Dr. KARIN DALLA TORRE, sprechen einführende Worte.

Der Künstler Konrad LAIMER projeziert eine Kurzvorstellung seines DVD-Werkes „Die göttliche Frucht“, Komposition und Klangkollage vom Komponisten Eduard DEMETZ.

am: 17. Oktober 2007
um: 10,30 Uhr
im: HOTEL LAURIN (Damensalon)
in: Laurinstraße 4, 39100 BOZEN

Im Anschluss an die Buchvorstellung bietet die Export Organisation einen apfeligen Umtrunk an.

Südtirol EOS der HANDELSKAMMER BOZEN

Weitere Links:

Buch : schlarapfelland »

Autoren:
Selma Mahlknecht »
Kurt Gritsch »
Hans Perting »
Herbert Rosendorfer »

 

Lesung: schlarapfelland

schlarapfelland - Hans Perting

Lesung „schlarapfelland“
mit den 3 AutorInnen in Mals

mit 12 Apfelsorten, Apfelstrudel, Öpfelkiachl, und Hans Perting wird ad hoc eine Apfelsalbe herstellen.

Autoren:
  • Selma Mahlknecht
  • Kurt Gritsch
  • Hans Perting
Illustrationen:
  • Herbert Rosendorfer
Wann: am: 19. Oktober 2007
um: 20:00 Uhr
Wo:
Kulturhaus Mals
Hauptplatz
39024 MALS
Weiters: Es lesen:

  • Selma Mahlknecht
  • Kurt Gritsch
  • Hans Perting

Lyriktage Mals 2006

Lyriktage Mals 2006 - dichter innen lesen

„Dichterinnen lesen, dichter innen lesen, lesen innen Dichter, Dichter innen lesen, Dichter lesen innen, innen lesen Dichter…“

6 junge Frauen stellen in Mals von Februar bis April ihre lyrischen Arbeiten vor… Für mehr Informationen bitte unten stehenden Link klicken.

Lyriktage Mals 2006
Eröffnung

9. Februar 2006 um 20:00 Uhr, Bibliothek Mals

Grußworte:
Dr. Sabina Kasslatter-Mur,
Landesrätin für Kultur

Dr. Stella Avallone,
Direktorin des Österreichischen Kulturforums des Generalkonsulats Mailand

WER?
&
WANN?

Tanja Raich
(Lana und Wien) – am 9. Februar

Kathrin Mayr
(Laatsch und Wien) – am 23. Februar

Lussy Cologna-Polizeli
(Prad am Stilfser Joch und Brasilien) – am 9. März

Selma Mahlknecht
(Latsch und Wien) – am 23. März

Maria Raffeiner
(Tschengels und Wien) – am 6. April

Sandra Stigger
(Reschen und Urbach) – am 21. April

Jede Lyrikerin gestaltet ihre Lesung nach eigener Vorstellung.

WO?
&
Zeit?
Bibliothek von Mals
immer um 20:00
Dauer ca. eine halbe Stunde
Eintritt FREI
Ehrenschutz

Den Ehrenschutz der Veranstaltung haben die Generalkonsulin der Österreichischen Republik in Mailand, Eva-Maria Ziegler, und das Kulturforum Mailand des Österreichischen Generalkonsulats übernommen.

Österreichisches Generalkonsulat Mailand - forum austriaco di cultura

Partner
&
Links

Hans Perting - Buchwerkstatt
Hans Perting – Buchwerkstatt »

Bildungsausschuss Mals - Weiterbildung in Südtirol
Bildungsausschuss Mals – Weiterbildung

  • Präsidentin des Südtiroler Landtags
    Dr. Veronika Stirner-Brantsch
  • Landesrätin für deutsche Kultur
    Dr. Sabina Kasslatter-Mur
  • Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit Landtagabgeordnete
    DDr. Julia Unterberger

Teleradio Vinschgau
Teleradio Vinschgau: www.teleradiovinschgau.it

Druckerei A. Weger des Andreas von Mörl
Druckerei A. Weger des Andreas von Mörl
Universitätsbuchhandlung Weger
www.weger.net

Lyrikanthologie

Begleitend zu den einzelnen Lesungen wurde von Hans Perting eine Lyrikanthologie mit jeweils drei Gedichten der jungen Frauen in der Hans-Perting-Buchwerkstatt herausgegeben. Dieser kleine Gedichtband wird bei den Lesungen gegen eine freiwillige Spende erhältlich sein.

Rezension – Mahlknecht

SELMA MAHLKNECHT

Betrachtungen über den „Kranich“
von Hans Perting

Der Kranich - Hans Perting„Die Welt ist fünf Stunden lang.“ Bereits mit dem ersten Satz werden die Maßstäbe gesetzt, welche die Erzählung bestimmen werden: Schrittlängen, Atmung, Vogelflug, Aussaat, Ernte – eingepfercht in den engen Begrenzungen eines Tales, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint, zumindest nicht für jene, die sich an die Regeln halten, ihren Hut ziehen und die Handfessel des Rosenkranzes durch ihre Finger gleiten lassen.
Die Welt ist fünf Stunden lang. Wir folgen dem jungen Raetho in diese Welt, aus der er sich Stück für Stück hinaustastet, die er in ihrer Beschränktheit zu begreifen beginnt, deren Umklammerung ihn aber nicht loslassen wird, niemals, selbst dann nicht, als er sie wie eine überlebte Haut abgestreift zu haben meint, als er hinauswächst über seine fünf Stunden bei gutem Schritt, als er die Unendlichkeit da draußen erkennt und letztlich in dieser Unendlichkeit wieder dieselben Grenzen von vorher, die er überschreiten muss, wieder und wieder, bis zum Schluss.
Aber zunächst ein Wort zur Form des Hörbuchs. In den letzten Jahren hat das Hörbuch einen beachtlichen Aufschwung erlebt, wobei die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle spielen, etwa, dass so auch während des Autofahrens, Bügelns oder Badens „gelesen“ werden kann, und das allein oder zu mehreren ohne den mühsamen Streit darum, wann umgeblättert wird. In erster Linie vermittelt das Hörbuch das wohlige Gefühl des Erzählt-Bekommens, als säße man als Kind zu Füßen des Märchenonkels und lausche andächtig. Im Falle des „Kranichs“ heißt der Märchenonkel Karl Heinz Macek, und seiner warmen Stimme vertraut sich der Leser gerne an. Macek gelingt es auf beeindruckende Weise, nicht nur verschiedene Stimmungen, sondern auch unterschiedliche Sprechnuancen, Tonlagen und Dialekte zu vermitteln: vor dem inneren Auge des Hörers entsteht ein weiter Klangkosmos, getragen einzig von wenigen Musikeinsprengseln und eben der farbenreichen Erzählweise Maceks, in der die Figuren in plastischer Lebendigkeit spürbar werden. Seine interpretatorische Brillanz wird lediglich von einigen bedauerlichen Ungereimtheiten in der Aussprache getrübt: zwanzi“ch“, dann aber wieder Köni“g“, „Ku“elle (statt „Kwelle“) usw., auch die wechselnde Aussprache des Namens Raetho (manchmal „Räto“) irritiert zuweilen.

Die Welt ist fünf Stunden lang. Es ist eine nahezu mythische, archetypische Welt, in die uns Hans Perting führt. Schroffe Landstriche, grobe Menschen, wortkarg, denn was gibt es schon zu reden, und auch die Erzählweise selbst folgt diesem Motto: über weite Strecken erzählt sie lakonisch und ohne Sentimentalität vom Leben in seiner Härte, bleibt in den Formulierungen sachlich und fast distanziert, wodurch eine umso authentischere Vermittlung dieses Lebensgefühls entsteht, das solche Bergtäler prägen mag. Als Kunstgriff wird die Wiederholung gesetzt, die etwa schon mit dem ersten Satz einsetzt: Die Welt ist fünf Stunden lang. In einer über mehrere Abschnitte hinweg anwachsenden Klimax jedoch wird diese Formulierung aufgeweicht, relativiert, wie eben diese Wahrheit auch in Raetho zu wanken beginnt. Der Autor macht sich somit zum Sprachrohr der Hauptfigur, erzählt dessen Sichtweise der Welt und verzichtet auf die Allwissenheit der auktorialen Perspektive – allerdings nicht immer. An manchen Stellen bricht das dichte Erzählgefüge auf, nahezu lyrische Elemente werden eingestreut, teilweise auch Ansätze zu philosophisch-essayistischen Betrachtungen. Nicht immer sind diese gleich gelungen – etwas fragwürdig etwa das Zitieren aus „Faust“, und zwar nicht an sich, sondern im konkreten Zusammenhang mit der gewählten Sprache, hier mischt sich zu sehr gelehrter Duktus mit der bodenständigen Ausdrucksweise des Bergvolks, was zu etwas abrupten Brüchen mit der Kohärenz des Textes führt. Überhaupt ist an manchen Stellen des Guten zuviel zu bemerken, etwa bei den vorher schon angedeuteten Wiederholungen. Werden sie zum Teil sehr wirkungsvoll eingesetzt (wie beim erwähnten Anfangssatz), wirken sie an manchen Stellen redundant, etwa bei der zunehmenden Häufung der Epitheta, die dem grenzgängerischen Valentin zugeordnet werden. Hier schleicht sich das Gefühl künstlerischer Anstrengung ein, während andere Teile der Erzählung so mühelos, nahezu „von selbst“ zu sprechen scheinen. Besonders hervorzuheben sind hier die Abschnitte über den Pfarrer Mairösl, „gran fascista“ und Wetterzauberer, eine durch und durch geglückte Figur. Hier verlässt sich der Autor auf seine Inhalte – und die Form folgt wie selbstverständlich. Zugleich entfaltet sich hier auch Pertings hintergründiger Humor am meisten, der zwar auch anderweitig aufblitzt, nie aber so frisch und augenzwinkernd wie bei dieser Figur. Dadurch gewinnt die Erzählung an Leichtigkeit, die bedrückende Enge der Berge und Köpfe wird erträglicher, und doch steht am Ende immer wieder die Flucht. Es ist eine Flucht letztlich, deren Ausgangspunkt zugleich auch ihr Ziel ist: die Heimat. Raetho aber bleibt ein Unbehauster, der keine Wurzeln schlagen kann, der nirgends Halt findet, um Wurzeln zu schlagen, an keinem Boden, an keinem Menschen. Dies zu vermitteln, ist wahrhaft gelungen – zuweilen tun sich zwischen den Zeilen Momente der Betroffenheit auf. In seinen dunklen, beengenden, aber dann doch auch wieder lichteren und meditativen Stimmungen ist „Der Kranich“ ein fein gewebter Text, der Zwischentöne anschlägt und Schattierungen erkennen lässt. Etwas schwerer tut sich der Leser mit seiner Chronologie. Lehenswesen und Faschismus, erster Weltkrieg, zweiter Weltkrieg, Tourismus und Weltvergessenheit – man wird stutzig und fragt sich, wie das zusammenpasst (selbst in der literarischen Fiktion sollte zumindest der geschichtliche Rahmen nachvollziehbar sein) Auch ist das Alter der Figuren nicht ganz klar, etwa, wann sich Raetho und seine erste Liebe kennen lernen. Nach dem ersten Weltkrieg? Aber dann müsste sie bei dem nächsten Krieg bereits über dreißig Jahre alt sein, für eine Frau damals zu alt, um noch ledig zu sein. Hier also herrscht Verwirrung, die allerdings insofern weniger ins Gewicht fällt, als die historischen Hintergründe für die Hauptthemen der Erzählung recht unerheblich sind.
Eines jedoch ist wirklich schade: Die Erzählung endet zu früh. Nach Raethos Eintritt in den Weltkrieg, als sich eine neue Geschichte und neue Figuren auftun und die Grenzen des Valanga-Tales endgültig gesprengt scheinen, erhöht der Autor das Tempo, kaum gibt es noch Zeit, um innezuhalten, schon folgt die Heimkehr mit der „Negerfrau“ und bald darauf fast ohne Umschweife das Ende. Schade, denn gerade hier bekommt man Appetit auf mehr, auf Auseinandersetzung des neuen Raetho mit seinem früheren Umfeld, das offenbar keinen Schritt weitergekommen ist in seiner Entwicklung. Ein Wermutstropfen.

Nachhaltig bleibt jedoch der Eindruck von starken Figuren, die aus ihrer Fiktion heraustreten und eine höhere Wahrheit bezeugen: die Wahrheit der vielen „Valanga-Täler“ mit ihren betenden Müttern, schweigsamen Bauern, opportunistischen Priestern, mit ihren Borniertheiten und Aberglauben, mit ihren Schmugglern und Grenzgängern und mit ihren Kranichen, von denen niemand mehr weiß.