Der Vinschger 29/09

Pressestimme: Der Vinschger
Ausgabe: 29/09 (447) Rubrik Lokales


Vintschger
Kulturlandschaftstage 2009

Schluderns – Im Vintschger Museum in Schluderns finden vom 27. bis zum 29. August die ersten „Vintschger Kulturlandschaftstage“ statt. Sie stehen unter dem Motto „Flecklteppich“ und sollen die Vielfalt der Landschaft in den Mittelpunkt stellen.

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Münchner Merkur

Presse: Münchner Merkur vom 13.10.2007

Was kann einem Autor Besseres passieren?

Ottobrunn – „Lesen!“ Das befahlen Deutschlands oberste Lese-Instanz Elke Heidenreich“ und Kabarettisten-Legende Dieter Hildebrandt per Bildschirm und bereiteten ein unerwartetes „Großes Solo für Anton“ vor. Kann einem Autor was besseres passieren? Und so war Herbert Rosendorfer bei seiner Lesung in der Ottobrunner Gemeindebücherei dazu verdonnert worden, auch Auszüge aus dem so hochgelobten, von der Heidenreich so. wahnsinnig gerne gelesenem Buch zu-mindest das Anfangskapitel vorzutragen.

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Süddeutsche Zeitung

Presse: Süddeutsche Zeitung – 12.10.2007

Neues aus Tirolensien

Herbert Rosendorfer und sein Landsmann
Hans Perting lesen in Ottobrunn

Ottobrunn – „Rätselhaft, verschlüsselt“ sei er, der Vinschgau, „eine geheimnisvolle Welt“, schildert Herbert Rosendorfer den Zuhörern in der Gemeindebücherei seine Heimat. Der Schriftsteller und Jurist wurde 1934 in Bozen geboren und lebt seit seiner Pensionierung 1997 wieder in Südtirol. Gemeinsam mit dem jungen Autor Hans Perting aus Mals im Obervinschgau hat er dem Publikum diese „dunkle Welt“ jetzt sprachlich näher gebracht.

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STOL 27.04.2006

Zweistimmige Lesung… :.

www.stol.it: Kultur – Literatur

Zweistimmige Lesung an der Mandola und am Buch

Hans Perting - Kühebacher Hermann
stol.it vom 27.04.2006

Der Musiker (und Handweber) Hermann Kühebacher (Bild li.) aus Innichen und der Schriftsteller (und Apotheker) Hans Perting aus Mals veranstalten eine Reihe von „Konzert-Lesungen“ unter dem Titel „IM SECHSTEN ARM“ – Roman von Hans Perting. Der Start dieser Konzert-Lesereihe erfolgt im Ostwestclub in Meran am 28. April.

Zweistimmige Lesung an der Mandola und am Buch

Hermann Kühebacher an der Mandola – (Klezmer & Jiddisch)
Hans Perting am Buch

Termine:

28. April – Meran – Ostwestclub (Psairergasse 29) – 20.30 Uhr

6. Juli – Valchava (CH) – Chasa Jaura – 20.30 Uhr

3. August – Tartscher Bühel – St. Veith – 20.30 Uhr

14. September – Bruneck – Buchladen am Rienztor – 20.30 Uhr

25. Oktober – Wien (A) – Weltcafe – 20.30 Uhr

18. November – Terenten – Bibliothek – 20.30 Uhr

21. November – München (D) – Akademie der Schönen Künste – 20.30 Uhr – (Kontrabassist: Günther Pitscheider)

Weitere mögliche Termine:
15. September – Schloss Welsperg
12. Dezember – Dekadenz Brixen

27. April 2006
Kategorie: Kultur – Literatur

Link:
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?ArtID=75964&KatID=be

Links zum Thema:

Tournee 2006:
Infos zur Tournee ’06 „Im Sechsten Arm“ »

Das Buch:
„Im Sechsten Arm“ »

Der Vinschger 8/06

Lyriktage in Mals
www.dervinschger.it: Kultur – Literatur
Letzte Lyrik-Lesung mit „Zuhörer-Boom“

warten auf damaskus
erleuchtungslicht

Maria Raffeiner - Lyriktage Mals 2006
Lyriktage Mals 2006

kommunion klebt im mund
am kaugummi
kann ihn nicht immer
unbemerkt schlucken
bevor ich empfange
verklebt den magen
vermengen sich dort trotzdem
kaugummikommunion
alte hostie alter pfarrer alte kirche
gehe hin um damaskus zu empfangen
heute ist aber die neben mir dran
atmet laut
damit ich es höre
grinst beglückt
bläht die wange
hängt mit flügeln ob der kanzel
damaskus für sie
es liegt am kaugummi

Maria Raffeiner,
aus der Lyrikanthologie, 2006


Mals – Angenehm überrascht von den 140 Zuhörern am letzten Lyrikabend in Mals war Johannes Fragner Unterpertinger (in arte Hans Perting), aber nicht nur er. Die junge Maria Raffeiner aus Tschengls hatte auch ihre Freunde aus Innsbruck und Wien eingeladen, und sie sind alle gekommen. Maria Raffeiner studiert Germanistik in Wien.
Musikalisch begleitete sie Patrick Strobl aus Schlanders, Mitglied der „Crazy Cangoos“. Raffeiner schnitt alle jene Themen an, die uns selbst und die Gesellschaft bewegen. In knapper, strenger Form, verdichtete Maria Raffeiner ihre Aussagen und bezog sich auf das „lyrische Ich“. Sie unterstrich ihre knappe Ausdruckskraft mit Pausen zwischen ihren Gedichten, damit der Zuhörer gleich noch einmal in sich „hineinhören“ konnte. Ganz im Kontrast dazu standen die englischen Songs von Patrick Strobl auf der Gitarre.

Johannes Fragner Unterpertinger freut sich über den Erfolg der Lyriktage: „Diesen habe ich mir so nicht erwartet“, sagt er dem „Vinschger“ auf Anfrage. Sollte er vom Bildungsausschuss Mals wieder gefragt werden, werde er gerne wieder etwas organisieren. Die finanzielle Unterstützung des Bildungsausschusses sei wichtig gewesen. Sibille Tschenett, die Vorsitzende des Bildungsausschusses Mals und Gemeinderferentin, sagte dem „Vinschger“: „Ich kann mir nicht erklären, woher der Erfolg kam, aber er war da. Ich kann mir sicher vorstellen, dass wir im nächsten Jahr wieder etwas veranstalten, vielleicht Lesungen in Prosa.“
Ausschlaggebend hierfür sei die Zusammenarbeit mit Johannes Fragner Unterpertinger. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die bei der Eröffnung der Lyriktage in Mals anwesend gewesen war, bezieht sich auf ihre Rede, als sie gesagt hatte, dass der Vinschgau offensichtlich noch immer das Tal sei, das der Kreativität speziellen Raum biete.
Zudem hatte sie betont, dass dieses erste „Malser Festival“ ausschließlich weiblich besetzt sei. Junge, begabte Lyrikerinnen aus dem Vinschgau bzw. mit einem Vinschgau-Bezug hätten ein Forum gehabt, ihre Wortschöpfungen zu präsentieren. „Gerade für junge und zumeist noch wenig bekannte Autorinnen eine konkrete Chance, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu stellen“. (dany)

Der Vinschger 7/06

Lyriktage in Mals
www.dervinschger.it: Kultur – Literatur
Ein besonderer Abend mit Selma Mahlknecht
Selma Mahlknecht - Lyriktage Mals 2006
Lyriktage Mals 2006

Tolle Mythen

Täglich, aber nicht alltäglich flattert sie ins Haus.
Und sagt uns, was wir glauben solln, denn da kennt sie sich aus.
Sie zeigt, was sie am besten kann, und das ist allerhand, sie bringt zum Weinen, bringt zum Lachen und um den Verstand.

Sie ist vor Ort, sie weiß Bescheid, sie läßt sich nichts entgehn,
sie weiß, warum und wo und wie geschehn ist, was geschehn.
Ob Bankraub oder Gipfelsturm, ob Neujahrsbabys Schrei,
sie hat die Bilder, denn sie war ja überall dabei.
Wer top, wer flop, wer ex, wer hopp, sie sagt’s uns ungeniert –
auch wer mit wem wie wo warum, wenn wer wen abserviert.
Der größte Kürbis weit und breit erstrahlt mit Bild und Text,
auch wenn er nicht in jedem Fall in einem Garten wächst.
Eisprinzessin, Mord und Totschlag, Feinstaub-Fahrverbot,
Weinverkostung, Armutsgrenze, Miss-Wahl, Wohnungsnot,
Hundewelpen, Kinderschänder werden aufgetischt,
Kriegsverbrechen, Freizeitmesse, alles bunt gemischt.
Sie weiß ja, wie der Laden läuft, auch sie macht ihre Quoten
mit Tieren, Titten, Tränen und vor allem mit den Toten.
Die Toten sind ihr Hauptmetier, ob jung, ob hochbetagt,
ob totgeschwiegen, totgeredet oder totgesagt.
Sie hat die Volksgunst in der Hand und weiß sie zu verwenden,
denn mit der Volksgunst hat sie auch die Politik in Händen.
Wen sie emporbringt, wird im Nu zum Lieblingskind der Massen,
doch wen sie abschreibt, der ist bald von aller Welt verlassen.
Sie leiht dem Volksmund ihre Stimme, jeder kommt zu Wort,
egal, wie seicht, wie kleinkariert oder wie verbohrt,
sie läßt die Leser diskutieren, dichten oder plaudern,
für uns, die wir das lesen solln, ein Sittenbild zum Schaudern.
Ihr stellt sich keiner in den Weg, und sollt’ es einer wagen,
so wird er gleich im Gegenzug von Schlagzeilen erschlagen.
Doch manch Ereignis hier im Land, das will sie uns ersparn,
denn was nicht passt, ist nicht passiert, und keiner soll’s erfahrn.
So bastelt sie sich ihre Wahrheit, die wir schlucken solln,
und wir schlucken, denn wir sehn nur, was wir sehen wolln.
Wir lassen uns die Welt so gern in schwarz und weiß einteilen
und übersehen allzu leicht das Grau zwischen den Zeilen.
Da ist die Zeitung nicht dran schuld, das ist uns allen klar,
es fragt doch keiner, ob’s auch stimmt und ob’s auch echt so war.

Drum hilft es nicht, sich zu empören, wir sind Allesfresser;
solang wir tolle Mythen kaun, verdienen wir’s nicht besser.

Selma Mahlknecht,
aus der Lyrikanthologie „dichter innen lesen“
anlässlich der Lyriktage Mals 2006


Mals – Beim vierten Lyrikabend in Mals war die bekannte Schriftstellerin und Dramaturgin Selma Mahlknecht zugegen. In einer sehr schönen Sprache beschrieb sie die Existenz des Menschen, in einer sanften, einfühlsamen, oft auch sehr ironischen und radikalen Poesie, in Hochsprache und Dialekt, und teils in szenischer Vortragsweise. Ihr Freund Kurt Gritsch begleitete sie auf der Gitarre. Am Ende der Lesung sangen sie gemeinsam, die zahlreichen Zuhörer klatschten für eine Zugabe. Etwas überrascht, sang Selma Mahlknecht doch noch einmal mit ihrem Freund.
Selma Mahlknecht ist 1979 in Meran geboren, vor kurzem hatte sie Geburtstag, am 21. März. Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium „Beda Weber“ in Meran studierte sie Dramaturgie und Drehbuch an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sie hat bereits seit 2003 zahlreiche Literatur veröffentlicht. „Ich unterrichte auch“, ergänzte die Autorin ihren Lebenslauf beim Lyrikabend. Demnach hat sie auch über die Schule gedichtet.

Hans Perting, Künstlername von Johannes Fragner Unterpertinger aus Mals, hatte einführende Worte gesprochen. Gekommen waren auch Professor Herbert Rosendorfer, selbst Schriftsteller, und Künstler Professor Robert Scherer. Ein gelungener Abend mit einem hohen literarischen Niveau, der den Zuhörern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wer die Gedichte aller jungen Autorinnen nachlesen will, kann die Lyrikanthologie „dichter innen lesen“ erwerben, während der Lesungen, aber auch zu den Öffnungszeiten in der öffentlichen Bibliothek in Mals.

Am 6. April um 20 Uhr liest Maria Raffeiner aus Tschengls in der Bibliothek. (dany)

Der Vinschger 6/06

Lyriktage in Mals
www.dervinschger.it: Kultur – Literatur
Brasilianische Klänge in Mals

Ferne Berge

Lucinha Cologna - Lyriktage Mals 2006
Lyriktage Mals 2006

Ich lerne zu leben
Ich lebe am orte
Bestimmt für mich selbst
Im Erinnern an mein Land

Ich lebe in meinem vergangenen Wesen
und Sein
Leben das ich ohne Rückblick
durchstreife

Ich folge den Bergen um mich
Dem unbekannten Gebirge
Dessen Zauber mir folgt
Mich schirmt und behütet
In der Macht das Leben mir hier zu zeigen

Im Bette einer eisigen Brise
Und dennoch warm
und gemütlich
Im Gefühl auf den Laken
Hingebettet zu liegen
Lager und Linnen der Hoffnung
Des Traums
Traumgestalt die die Macht hat
Mir ein Volk vorzugaukeln
Reich an Tradition und Geschichte

Oh ihr Berge des Vinschgau
Höhengekrümmt über die
Melodien
Wie auf einer Schaukel mich leiten
Weist ihr mich ein in das Wunder
Einen Ort zu achten zu lieben
In seiner Bestimmung für mich

Ich kenne das Land nicht
Das dennoch mit seiner Magie
Mich fesselt
Offen und lebendig
In meinen Gedanken

Ihr meine Berge
Ihr meine Kräfte nach vorne zu blicken
Ohne dass Angst mich quält
In meinem Antlitz zurück

Lucinha Cologna Polizeli;
aus der Lyrikanthologie, 2006

 

Lucinha Cologna Polizeli da Silva hat am 9. März mit ihren Gedichten auf Portugiesisch, mit ihrer Ausstrahlung und Natürlichkeit die zahlreichen Besucher des dritten Lyrikabends in der Bibliothek in Mals beeindruckt und erfreut. Mit einer Blumengirlande im Haar und in einem weißen, leichten Gewand lud sie die Zuhörer zum Träumen ein, wie sie selbst sagte. Lucinha ist im April 1976 in Umuarama, im Süden Brasiliens, geboren. Mit 14 Jahren publiziert sie ihre ersten eigenen Gedichte, arbeitet später als freie Redakteurin. 1998 kommt Lucinha nach Santa Maria in die Schweiz, um eine brasilianische Freundin zu besuchen, und dort lernt sie ihren Mann, Luca Cologna aus Taufers im Münstertal, kennen. 1999 heiraten sie, von 2000 bis 2001 nimmt sie professionellen Tanzunterricht an der Accademia di Ballo in Mailand, 2001 kommt Sohn Filippo zur Welt. Im Jahr 2004 startet sie eine musikalische und textliche Zusammenarbeit mit dem italienischen „cantautore“ Marco Bonino. 2005 nimmt sie, gemeinsam mit Heike Wunderer aus Prad, an der dritten Ausgabe von Poetry Slams in Bozen teil und 2005 beginnt sie das „Studium der brasilianischen Literatur“.

Passend zu Lucinha hat Manuela Klotz die in Deutsch übersetzten Gedichte vorgetragen. Lucinha hat auch auf Italienisch gelesen.

Gelungen waren zudem die musikalische Begleitung von Marcos Aurélio dos Santos mit dem Birimbau, einem uralten brasilianischen Instrument, und die einleitenden Worte von Hans Perting (Apotheker Johannes Fragner Unterpertinger).
Am 23. März um 20 Uhr wird die bereits sehr bekannte Schriftstellerin und Dramaturgin Selma Mahlknecht in der Bibliothek in Mals lesen. (dany)

Der Vinschger 5/06

Lyriktage in Mals
www.dervinschger.it: Kultur – Literatur
Noch dichter und noch innerlicher
Kathrin Mayr - Lyriktage Mals 2006
Lyriktage Mals 2006

wartendes herz

im klagen fällt das Auge nieder
und lautlos schiebt sich
unaufhaltsam
der blaue blick mit
leichter scham
durch dunkle tiefen immer
wieder

aus Lyrikanthologie, 2006, Ausschnitt „wartendes herz“ von Kathrin Mayr, Laatsch

Mals – Am unsinnigsten Abend des Jahres Lyrik vorzutragen, war ein kleines, organisatorisches Versehen, aber es war deswegen – zur Überraschung aller – noch kein Vergehen. Ob es nun Heimvorteil war für die junge Philologiestudentin Kathrin Mayr oder ob es inzwischen einen „Perting-Effekt“ gibt, kann nicht rekonstruiert werden. Der kleine Saal der Malser Bibliothek war auf jeden Fall gerammelt voll und Sibille Tschenett als Vorsitzende des Bildungsausschusses war erstaunt und erfreut. Wann hat es das schon einmal gegeben, Lyrik nur mehr im Stehen genießen zu können?! Die nicht einmal 22 Jahre junge Kathrin Mayr aus Laatsch sah sich fast 70 Zuhörern – die -innen überwogen natürlich – gegenüber und stellte ihre persönlichen „Gratwanderungen“ expressiv und selbstbewusst dem Faschingstreiben gegenüber. Es war Gernot Niederfriniger vorbehalten, als musikalischer Begleiter an Harfe und Hackbrett die Zuhörer aus düsteren, „dunklen Tiefen“ zu holen. Lucinha Cologna Polizeli, die Brasilianerin, ist „den Bergen gefolgt“ und hat den Vinschgau über die Val Müstair betreten. Verheiratet mit Luca Cologna lebt sie in Prad. Sie wird am 9. März 2006 in der Malser Bibliothek den Zuhörern einen lyrischen Blick in ihre „alma“ (Seele) erlauben. (s)